Gehhilfen

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    • Peroneusschienen / Heidelberger Winkel / Fußheber

      Unter diesen Begriffen kenne ich die Gehhilfen, die ich seit 34 Jahren benutze. Sie bestehen aus einer (Schuh-) Einlage, die mit einer aufgehenden Schiene einen Winkel bildet und so den Fuß, bzw. die Fußspitze beim Gehen von unten hochdrückt. Die Einlage wird durch den Schuh unter dem Fuß gesichert, die Schiene über eine Halbschale an der Wadenrückseite befestigt. Die härtesten Belastungen müssen diese Fußheber im Bereich Ferse / Sprunggelenk aushalten.

      Angefangen hat alles im Alter von 12 Jahren, Hackengang unmöglich, öfter gestolpert, dazu kamen schwache Fußgelenke.

      Zunächst benutzte ich metallene Modelle, Einlage und Halbschale aus Alu, Schiene aus Federstahl, Verbindung der Einzelteile mit Nieten. Diese Dinger gingen häufig kaputt, entweder brach der Federstahl ohne Vorwarnung oder die Nietverbindungen lösten sich. Dann hieß es "einbeinig weiterhumpeln".
      Zwischendurch versuchte ich es mit Kunststoffschienen, die jedoch so starr waren, dass Bewegungen im Fußgelenk nicht möglich waren - Fehlkonstruktion.
      Seit ca. 20 Jahren benutze ich einteilige Kunststoffmodelle, die flexibel, sehr leicht und dabei doch stabil sind. Die Schiene auf der Wadenrückseite ist zweistrahlig von der Halbschale bis zur Einlage, in Höhe der Achillessehne kreuzen sich die Strahlen und bilden ein X. Dadurch kommt seitliche Stabilität in das Fußgelenk, die guten Federeigenschaften in der Fußachse sind nicht beeinträchtigt. Im Havariefall bricht von den 2 Strahlen zwischen X und Einlage nur einer, so dass die sichere Heimkehr nach Hause möglich ist. Der Winkel zwischen Einlage und Schiene öffnet sich innerhalb der ersten 14 Tage der Benutzung etwas, man müsste versuchen, den bei der Produktion eingestellten Winkel um ca. 3° zu verkleinern.
      Mein Hausarzt verschreibt die Schienen; ein Paar kostet nach meiner Kenntnis ca. 700 €, 10 € Eigenanteil, den Rest zahlt die Krankenkasse.

      Ich gehe damit fast "normal" (etwas schwerfällig), Gehgeschwindigkeit ca. 6 Kmh, Wanderungen, Spaziergänge, Stadtgänge, Autofahren, Treppenlaufen kann ich ohne Probleme erledigen. Beruflich habe ich in einem großen Klinikum zu tun, mit weiten Wegen von und zur Baustelle. Solange Gerüste etc. den Unfallverhütungsvorschriften entsprechen, habe ich damit ebenfalls keine Schwierigkeiten.

      Die Wadenmuskulatur ist in den Jahren viel schwächer geworden und die Fußgelenke versteifen. Dieser nachteiligen Entwicklung versuche ich mit Gymnastik und Schwimmen zu begegnen. Trotz Schienen stolpere ich ca. 1mal jährlich über eine winzige Gehwegplattenkante oder den berühmten Ameisenknochen. Insgesamt gesehen sind die Gehhilfen eine enorme Bereicherung für mich und meinen Alltag, ich möchte auf die Schienen nicht mehr verzichten.

      Viele Grüße

      Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Hallo,
      ich finde deinen Bericht sehr interresant da ich selber eine Gehhilfe benutze, so ähnlich wie deine. Ich habe aber nur eine für den linken Fuss. Leider habe ich mittlerweile das selbe Problem auch am rechten Fuss. Hast du eine Gehschiene für beide Füsse? Mich würde interresieren
      wie das ist wenn mal mal hinfallen sollte. Ich kann so oder so nicht mehr aufstehen. Ist es mit den Schienen nicht noch schwerer? Auch mit er Hilfe? Würde mich freuen wenn du mal antwortest.
      Liebe Grüße, Meli
      Melanie
    • Hallo Melanie,

      ich trage die Schienen an beiden Füßen und habe - wie gesagt - sehr gute Erfahrungen damit gemacht, insbesondere mit den leichten Kunststoffmodellen. Stolpern und lang hinschlagen - ca. 1mal im Jahr, ich bin damit also fast normal gut zu Fuß; mein schwerfälliger Gang ist auch auf mein Übergewicht zurück zu führen. Die Schienen ersetzen die Fußhebermuskeln, mit denen gesunde Menschen die Fußspitzen beim Laufen anheben, und diese Muskeln sind bei mir durch die Erkrankung bis auf einen winzigen Rest verkümmert und nicht mehr funktionsfähig.

      Aufstehen ist mit Schienen eher leichter als ohne, weil das Fußgelenk stabilisiert wird und ich den Fuß so ganz gut unter Kontrolle habe. Wenn Du möchtest frage ich meinen Orthopäden nach dem Fabrikat.

      Es gibt übrigens auch Sprunggelenk-Orthesen, bei denen die Schiene seitlich am Fuß geführt werden, aber die kenne ich nur aus dem Prospekt.

      Viele Grüße und bis bald!

      Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • RE: Gehhilfen

      Hallo zusammen,

      ich habe bei meiner letzten Reha in Bad-Sooden-Allendorf zweiteilige elastische "Fußheber-Bandagen" bekommen. Der eine Teil wird in den Schuh gesteckt und mit elastischen Bändern an das Teil um den Knöchel geklettet. So hebt sich der Fuß automatisch und man kann die "Stärke" selbst bestimmen.
      Ich bin mit den Bandagen recht zufrieden. :1f91d:

      Infos gibt es hier: redredyn.de/

      Beste Grüße
      Chris
      Behinderung? Nö, besondere Herausforderung! :1f60e:
    • Orthopädie-Werkstatt gewechselt

      Guten Tag, lauffreudige Mucki-Freunde und Gehhilfennutzer,

      nachdem sich die Orthopädietechniker meiner alten Werkstatt des öfteren quer gestellt hatten, wenn es um die Anpassung meiner Peroneusschienen ging, beschloss ich, eine andere Werkstatt zu testen :1f61b: - das war heute, und so wie's aussieht, ein voller Erfolg. :1f44d-1f3fb:

      Ich trug dem Techniker mein Anliegen vor, er ging in's Lager und kam mit einem Rohling wieder - darauf wartete ich früher 2 - 3 Wochen. :1f914: Ich zeigte ihm anhand der alten Schienen, wo es manchmal zu Anfang zwickt, und er erklärte mir, dass diese Stellen thermisch verformt und verschlankt werden können, ohne dass die Stabilität leidet :1f91d: - diese Methoden waren meiner alten Werkstatt offensichtlich fremd. Auch die Strahlen zwischen X und Einlage (s. Eingangsbericht) können verschlankt und verformt werden, so dass sich die Strahlen nicht mehr so stark in der Schuhferse abzeichnen - das war der alten W. unmöglich. :1f60f: Auch die Länge der Einlage an der Ferse wird verkürzt, so dass der Fuß / die Ferse wieder Kontakt mit dem Schuh bekommt. - Die Herstellung der Peroneusschienen dauert nicht 3 - 5 Wochen, sondern nächsten Dienstag ist Anprobe und spätestens Donnerstag werde ich laufen können wie Gott in Frankreich. :1f643:

      Die von Chris erwähnten elastischen Fußheber-Bandagen hatte der Techniker auch vorrätig, sie bieten mir nicht genügend Seitenstabilität im Sprunggelenk und bei meinem Gewicht wird sich der beabsichtigte Lauferfolg nach meiner Einschätzung nicht einstellen. Ich probiere gerne etwas anderes, neues aus, aber eine Verbesserung muss sichtbar, spürbar werden.

      Ich habe mich also über 25 Jahre mit dem Schmalspurwissen und den dürftigen Möglichkeiten eines kleinen Krauters begnügt und hätte es doch schon lange viel besser haben können - ich bin ein Dösbaddel! :1f644: Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich mich darüber ärgern. :1f616: - Also, wenn ihr mit Euren Ortopädietechnikern unzufrieden seid, probiert doch einfach mal eine andere Werkstatt. :261d-1f3fb:

      Ich wünsche allen Gehhilfennutzern erholsame Spaziergänge, schöne Wanderungen und Einkaufsbummel ohne runde, müde Füße!

      Viele Grüße aus dem Calenberger Land!

      Gehhilfen-Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Hallo Archi,

      ja manchmal macht man sich ungewollt das Leben schwer, obwohl die Lösung einfach ist. Es ist schön, dass du jetzt einen besseren Orthopädietechniker gefunden hast. Wenn du dann deine Schienen bekommen hast, würde ich glatt mit dem positiven Erfolg zu deinem alten Techniker gehen und ihnen zeigen wie kompetent sie doch waren. :1f642:

      Viel Spaß mit den neuen Schienen und glückliche Füße ohne Druckstellen!
      Liebe Grüße
      Sandra

      Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.
    • Hallo,

      Archi war so nett und hat zum Thema Gehhilfen einen ausführlichen Erfahrungsbericht geschrieben. Dieser Bericht ist ab sofort im Downloadbereich in der neuen Kategorie "Erfahrungsberichte" herunterladbar: muckis-und-ihre-freunde.de/ind…=DownloadDBData&dataID=10

      Vielen Dank an Archi für seine Arbeit!

      LG
      Gregor
      Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu....
    • Orthesentest


      Ich bin ja neugierig und habe mir deshalb vor kurzem ein Beratungsgespräch bei meinem Sanitätshaus angedeihen lassen. Bei ottobock.de entdeckte ich meine
      Fußheberorthese aus Polypropylen - Modell 28U9 ottobock.de/cps/rde/xchg/ob_de_de/hs.xsl/1449.html
      und weil viele Schienenträger von Carbon (Kohlefaser) schwärmen, wollte ich die
      Orthese „Walk on“ - Typ 28U11 – ebenfalls von Otto Bock und wie gesagt aus Carbon
      ottobock.de/cps/rde/xchg/ob_de_de/hs.xsl/1448.html
      kennen lernen.

      Das Wirkungsprinzip beider Orthesen ist gleich, die Fußspitze wird beim Durchschwingen angehoben, beide Schienen können in Konfektionsschuhen getragen werden; nach den Produktbeschreibungen zeichnen sich beide Modelle durch hohen Tragekomfort aus und von einem dynamischen Gangbild ist die Rede.

      Mein Vergleichstest wurde wie folgt durchgeführt: rechter Fuß mit Typ 28U9 im Schnürschuh – wie gewohnt, linker Fuß mit Typ 28U11, ebenfalls im Schuh. - Ich bin kein ausgebildeter Orthesentester, deshalb werden meine Eindrücke möglicherweise nicht vollständig sein, außerdem bringe ich 1/8 to auf die Waage, leichtere Menschen werden schon deshalb andere Erfahrungen machen.

      Beweglichkeit: Die Carbonorthese ist wesentlich fester im Werkstoff und ließ deshalb Bewegung im Fußgelenk nur in geringem Maße zu, Gasgeben beim Autofahren z.B. wäre für mich wesentlich erschwert. Bei meinem Auto ist der Drehpunkt des Gaspedals auf dem Wagenboden, Gasgeben ginge nur mit verdrehtem Unterschenkel, wobei der Fuß eine schräge Haltung hätte, der Druck auf das Gaspedal müsste aus dem Oberschenkel kommen – das stelle ich mit anstrengend vor. Meine Kunststofforthesen dagegen sind wesentlich flexibler, Autofahren geht ohne Probleme, und wenn ich die Fersen anheben könnte, wäre auch Tanzen kein Problem.

      Das Gangbild mit der Carbonorthese war hart, der letzte Rest Geschmeidigkeit verloren, dafür „rollte“ der Fuß über die Absatzkante ab, ohne mit dem sonst üblichen „Platsch“-Geräusch, das beim Auftreten mit der Polypropylenorthese entsteht. Die Formulierung „dynamisches Gangbild“ ist also mit Vorsicht zu betrachten. Die Fußspitzen werden zuverlässig angehoben, die Füße kippen auf der Außenseite nicht ab – die Gefahr des Stolperns oder Umknickens geht gegen Null.

      Die Kunststofforthese, Materialdicke ca. 3 – 4 mm – leicht profiliert, verändert über die Zeit die Form der Schuhferse, weil die beiden Strahlen, die in den Schuh hinein zur Einlage führen, die Schuhferse auseinander drücken, die Strahlen zeichnen sich außen auf dem Schuh ab. Die Walk-on-Schiene, Materialdicke ca. 1,5 – 2 mm, geht mit nur einem Profil seitlich in den Schuh und wegen des dünnen Materials werden sich Verformungen nicht einstellen. Beide Orthesen eignen sich für den Gebrauch in Konfektionsschuhen und erfordern dabei stabiles Schuhwerk; bei Nutzung der Kunststoffschiene leidet die Schuhferse, das dünne Material der Carbonorthese wirkt wie ein Messer und kann auf Dauer das Oberleder über der Sohle durchtrennen - das kenne ich noch von meinen Metallschienen – bis 1985 trug ich sie.

      Fazit: Ich werde bei der Orthese aus Polypropylen bleiben, weil sie elastischer ist und mehr Bewegungsmöglichkeiten bietet. Das „Platsch-Geräusch“ beim Auftreten ist nachteilig, jedoch werden die Knie- und Hüftgelenke nach meiner Einschätzung nicht so stark belastet wie bei der Carbonorthese. Entscheidend für mich ist: mein Gangbild und die Beweglichkeit im Sprunggelenk ist mit der Kunststoffschiene besser.

      Die Polypropylenorthesen kosten ca. 400 €, für die Carbonorthesen sind etwa 800 € zu bezahlen; Kostenübernahme nach Verordnung vom Doc durch die Krankenkasse, Eigenanteil 10 €.


      Andere Orthesen wurden mir auch gezeigt, z.B. eine, bei der die Schiene nicht hinten auf der Wade sondern vorne auf dem Schienbein verläuft, wie ein Schienbeinschutz für Fußballer. Unten endete das Modell mit einem „Steigbügel“, durch den der Fuß hindurch gesteckt wird. Damit war es sehr schwierig, in den Schuh hinein zu kommen, denn man legt erst die Schiene an. Für andere Konstruktionen müssen Aufnahmeschlitze in die Schuhsohle eingebaut werden. Dort wird eine Winkelschiene hinein gesteckt, die seitlich an der Wade hoch geht und dort wie gehabt mit Klettband an der Wade befestigt wird.

      Eine Polypropylenorthese mit verkürzter Schiene bekam ich auch in echt zu sehen, und zwar die Dorsalex-Orthese auf Seite 11:
      teufel-orthopaedie.com/fileadm…Produkte/Orthetik2008.pdf
      Sie geht an der Wade nicht so hoch hinauf wie meine jetzige, damit werde ich nicht so oft unter Stuhlkanten hängen bleiben und so Stühle umwerfen; es gibt sie auch in verstärkter Ausführung aus Polypropylen-Carbonfasermix. Kann gut sein, dass ich zukünftig mit Teufeln herumlaufe.

      Die Sohlen / Einlagen der Orthesen-Rohlinge sind sehr groß; bei Menschen mit Hammerzehen oder gekrümmten Zehen (Fußheberschwäche) lässt der Ortopädietechniker die Sohle so groß, dass sie die Schuhsohle vollständig abdeckt und gerade in den Schuh hinein passt. Dann ist der Widerstand, den man beim Einschlüpfen in den Schuh zwischen Zehen und Sohle spürt, nicht so groß oder gar nicht mehr da.

      Für mich war das eine interessante Stunde, ich war überrascht, wie viele Materialien und Konstruktionen es gibt und damit eben viele Möglichkeiten mobil zu bleiben oder zu werden.

      Tja, das war’s mal wieder, schöne Grüße vom

      Schienen-Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Passschuh oder Schienen?

      grüße euch,

      mit Interesse habe ich die Berichte von euch gelesen und bin jetzt doch ein wenig auf dem Schlauch.Heute Morgen sind bei mir an beiden Beinen Gipsabdrücke für Passschuhe gemacht worden. Diese sollen mir ermöglichen, wieder einigermassen (normal) zu gehen. Sie werden nicht ganz steif gemacht, aber so, das ich trotzdem die Stabilität in den Sprunggelenken habe.Beidseitige Fuß heber/senker Pahrese.Jetzt lese ich von den Schienen, sind die eventuell besser geeignet oder soll ich das so verstehen, das die Schienen als zusatz zu den Schuhen getragen werden? ?( .

      Danke euch schon für eure Antworten

      Bollendorf :1f44b-1f3fb:
      Das Leben ist wie ein Spiegel,


      wenn du hineinlächest,


      lächelt es zurück.

      :1f60e:
    • Hallo Guido,

      die Passschuhe, die Du beschreibst, sind mir als „Innenschuhe“ bekannt, die wie ein Korsett um das Sprunggelenk gelegt werden und so das Gelenk versteifen, sie werden in Konfektionsschuhen an Stelle der Fußheberorthesen getragen. Gesehen habe ich diese Teile nicht, denn es sind ja Maßanfertigungen, die auch mein Sanitätshaus nicht auf Lager hat; sie kosten je nach Aufwand ca. 1500 bis 2000 € pro Paar. Es kann sein, dass bei entsprechender Materialdicke diese Innenschuhe nicht in Deine vorhandenen Schuhe hinein passen und Du Dir neue Schuhe beschaffen musst.

      Die Wirkungsweise des Innenschuhs sei ähnlich der eines Adimed-Schuhs, der bei Bänderriss am Sprunggelenk verordnet wird und das Sprunggelenk fest umschließt, wie ein Korsett – so mein Orthopädietechniker, der Adimed-Schuh ist also Innenschuh und Straßenschuh in einem. Bei Fußheberschwäche werden sie nicht verschrieben, aber mit dem Argument, ein Paar Orthesen einsparen zu können, hatte ich meiner TK vor ca. 25 Jahren mal einen 60%-Zuschuss zu einem Paar Adimed-Schuhe entlockt. Diese Schuhe trug ich auf glatten, harten Böden nur sehr ungern, denn meine Gehbewegungen waren hart und ruppig, aber auf unebenem Gelände sorgten sie für sehr hohe seitliche Stabilität des Gelenks. Im Garten umgraben oder im hangigen Waldgelände Kaminholz sammeln, dafür waren sie ideal; die Orthesen bieten bei Quergefälle nicht so viel Halt, befestigte Fußwege mit Quergefälle über 15% sind deshalb nicht meine Lieblingsstrecken. Nach längerem Tragen, sagen wir mal im Sommer ab 3 Stunden, bildete sich durch Schwitzen des Fußes eine Waschbrett-Fußsohle, die mit zunehmender Weichheit auch empfindlicher wurde; dadurch waren Aktivitäten natürlich auch nur begrenzt möglich – das könnt evtl. beim Passschuh auch passieren.

      Ich stelle mir vor, dass Du als ehemals aktiver Handwerker ein Körpergewicht von vielleicht 75 Kg hast, und nach Deiner Darstellung sehen Deine Füße ungefähr so aus wie meine: Hackengang nicht möglich, Ballengang auch nicht, aber sonst sind Deine Füße noch einigermaßen OK – oder? Dann frage gezielt nach der Dorsalex-Orthese :
      teufel-orthopaedie.com/fileadm…Produkte/Orthetik2008.pdf
      die es - wie gesagt - auch in verstärkter Ausführung gibt; die Ausführung in Polypropylen bot beim Test in etwa die gleichen Eigenschaften wie meine Otto-Bock-Orthese. Die Rohlinge haben übrigens werksseitig den Klettverschluss bereits an der Wade, sie sind also sofort einsetzbar. Falls Du stabile Sandalen hast oder alte, entbehrliche Schuhe, die bei zu langer, noch nicht angepasster Orthesensohle vorne aufgeschnitten werden können, nimm sie mit zur Anprobe, dann lassen sich die Orthesen prima testen. Das ist sowieso ein entscheidender Vorteil der Orthesen: man kann sie vor dem Kauf an- und ausprobieren! – Adimed-Schuhe übrigens auch, d.h., Du kannst zumindest die Wirkungsweise Deiner Passschuhe bereits jetzt erlaufen!

      Falls Dein Sanitätshaus Mucken macht, demonstriert es mangelnde Kompetenz und damit seine Unfähigkeit, auf Deine Wünsche und Bedürfnisse einzugehen, dann solltest Du über einen Wechsel nachdenken. Gute Sanitätshäuser findest Du möglicherweise in der Nähe von Orthopädie-Fachkliniken, also wahrscheinlich auch in Bad Sooden-Allendorf, Ärzte und Therapeuten dort werden bestimmt auch viele Möglichkeiten kennen, Dir beim Erhalt Deiner Mobilität zu helfen.

      Und nun – steck Dir die kleinen Teufel in die Schuhe und zeige ihnen, wo’s langgeht.

      Viel Erfolg!

      Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Das mit dem Schuh

      Hallo Archi :1f60e:

      habe mir deinen Text mehrfach durchgelesen und was soll ich sagen, mir ist schwindelig.Da sind so viele Namen von Schienen und Schuhen, von denen habe ich im Leben noch nicht gehört :denk.Habe einen Anruf getätigt und meinen : Achtung jetzt kommts , Orthopädieschuhmachermeister , mann is dat ein Wort gefragt wat ich denn da jetzt an die Füße bekomme und ob das auch einen Namen hat. Ja, hat einen Namen Orthopädische Masschuhe. Was gemacht wird, (das hast du ja geschrieben), ich habe die Möglichkeit an einem Modell das gefertigt wird Probe zu tragen um eventuelle Druckstellen oder so was auszuschließen. Erst danach werden die richtigen Schuhe hergestellt. Der Preis is ganz schön happig fast 1700 Eus. Wenn ich mit denen zurecht komme, dann werden noch zwei weitere gebaut, so das ich zwei für draußen und ein Paar für drinne habe.

      Übrigens mit dem Gewicht, hattest du fast recht, 77,3kg jetzt wieder, vor vier Monaten hatte ich nur noch 64kg,Hungerhaken hat gegrüßt. Aber jetzt fühle ich mich wieder richtig gut mit den Kilos auf dem Buckel.Mit den Schuhen das dauert jetzt aber erst bis nach der Reha.Ich werde aber sicherlich auf dein Wissen zurück kommen,wenn ich mit den Schuhen nicht zurecht komme und etwas anderes versuchen muss.

      Bis morgen oder Übermorgen oder so

      Guido, ich geh ein Schneemann bauen!! :1f44d-1f3fb: :1f44b-1f3fb:
      Das Leben ist wie ein Spiegel,


      wenn du hineinlächest,


      lächelt es zurück.

      :1f60e:
    • Hallo Guido,
      Hallo Archi,

      wenn ich es recht lese, handelt es sich hierbei um Außenschuhe und nicht um Innenschuhe.
      Ich habe auch welche seit Juli 08 und war am Anfang total begeistert und habe mir gleich das 2. Paar (eine Art Freizeitschuhe) verschreiben lassen. Die Schuhe kosteten jeweils um die 1.400 EUR, wovon ich 86,00 EUR + Rezeptgebühr selbst bezahlen mussten, da es sich um Gegenstände des täglichen Lebens handelt (habe ja somit auch die normalen Schuhe gespart)
      Wie gesagt, am Anfang war ich happy - nur mit der Zeit wurde es immer schlimmer, ohne diese Schuhe zu laufen und außerdem stellten sich gewaltiger Hornhautwuchs ein, was auch schon zu schmerzhaften Einrissen geführt hat. Nun komme ich kaum noch vom Bett ins Bad - oder ich muss die Straßenschuhe anziehen. Deswegen wollte ich mir noch ein Paar orthopädische Hausschuhe verschreiben lassen. Zuerst wurde es abgelehnt, da wohl jetzt statt 3 nur noch 2 Paar bezahlt werden. Auch bekommt man nicht jedes Jahr ein paar neue Schuhe genemigt, wie es früher war, sondern neue Schuhe gibt es nur noch, wenn die Alten verschlissen sind. Ich habe auf der KK angerufen, war zuerst hilflos, freundlich und fragte, ob ich jetzt wohl einen Rollstuhl für zu Hause benötige. Dann wurde ich etwas lauter :1f44a-1f3fb: und siehe da, man versprach mir meinen Antrag zu prüfen - in nur 2 !! Tage hatte ich einen positiven Bescheid. :1f44d-1f3fb: Nächste Woche sind die Hausschuhe fertig - bin mal gespannt.
      Gruß
      Günny
    • Hallo zusammen!

      Ich denke auch mal das es sich um Aussenschuhe handelt.

      Trage selber welche seid ca.20Jahren.Sie sind so gemacht wie ein Stiefel.Er sieht von aussen fast so aus wie ein ganz normaler Schuh ist aber mit einem extra Innenschuh gearbeitet das heißt alles was ich an Veränderungen brauche sieht man nicht.Ich kann allerdings den Innenschuh auch in normale Schuhe tun,müßte dann aber den Schuh dann 2 Nummern größer kaufen so das er reinpasst.Habe ich schon gehabt aber die Stolpergefahr war einfach zu groß damit.Mit Hornhaut habe ich noch keine Probleme so das ich sagen könnte dies kommt daher.

      Ohne diese Treter bin ich Unfähig zum gehen.Bin also froh das ich sie habe. :1f91d:

      Günny: Du schreibst das es die Oschuhe nicht mehr so oft gibt.Da bin ich aber gespannt wenn ich demnächst ein neues Rezept vorlegen werde.Bisher war das immer so,alle zwei Jahre gab es zwei paar Maßschuhe und alle drei J.ein p.Hausschuhe.Ich habe mir jedes Jahr ein paar Schuhe machen lassen,kam auf's gleiche raus.

      Da hast Du aber einen schnellen Schuhmacher.Bei mir dauert es immer ca.drei Monate,habe auch schon einhalbes Jahr drauf warten müßen,aber Wahrscheinlich weil ich noch welche hatte.Die 86,00Euro zahle ich auch dafür.

      Aber das es Schuhe nur noch nach Verschleiß gibt,ist mir neu. :1f914:

      Gruß Laura
    • Laura schrieb:
      „Aber das es Schuhe nur noch nach Verschleiß gibt,ist mir neu.“

      Ja ja, die lieben Krankenkassen! – Als ich das erste Mal (ca. 1977) bei meiner damaligen , einer großen Angestellten-KK, nach einem Orthesen-Ersatzpaar fragte, weil sich bei meinen seinerzeit benutzten Metallmodellen mal wieder der Federstahl ohne Vorwarnung verabschiedete, schrieb ich zunächst 5 Briefe. Überzeugend war ich aber erst bei einem persönlichen Besuch, zu dem ich die zerbrochene Orthese mitnahm. – Meine jetzige TK hat bisher noch nicht gezickt.

      Günny schrieb:
      „……da es sich um Gegenstände des täglichen Lebens handelt (habe ja somit auch die normalen Schuhe gespart)“

      Meine Schuhe sind ganz normale Serien-Konfektionsschuhe eines schwäbischen Herstellers mit skandinavisch klingendem Namen, sie kosten je nach Modell um die 175 € und halten länger als 10 Jahre, ich trage sie seit 1994. Es gibt einige Modelle in 2 Breiten und auch welche mit Klettverschluss, alle sind mit herausnehmbarem Fußbett. Also: Kaufen, Fußbett herausnehmen, Orthesen einsetzen, den Fuß hinterher, Schuh verschnüren und losgehen. Das Gangbild kann noch verbessert werden, indem der Absatz abgerundet wird (bezahlt die TK, Eigenanteil ca. 5 €), dabei bekommt der Schuh auch immer eine griffige Sohle.

      Meine aktuell benutzten Orthesen lasse ich mir alle 2 Jahre verordnen, dann sind sie noch lange nicht kaputt, bis zu 10 Jahren Lebensdauer sagt man ihnen nach. Kosten pro Paar rd. 400 €, 10 € sind mein Anteil.

      Schuhkaufpreisanteil über 8 Jahre – 22 €, Sohlen 1mal jährlich – 27 €, Orthesenrezeptgebühr über 2 Jahre – 5 €, Schuhpflege und Sonstiges, rd. 60 € gebe ich jedes Jahr für gutes Gehen aus. Damit kann ich gut leben.

      Die nächsten Schuhe haben eine nach oben gezogene Schuhspitze, eine Abrollferse, einen gefederten Sohlenmittelbau und Klettverschlüsse – alles werksseitig, die Modellreihe heißt Finnamic - finncomfort.de/index.php?id=294 - und ein Paar davon will ich mir dieses Jahr zulegen. 2010 steige ich um auf die Teufel Dorsalex-Orthesen aus Polypropylen und mit den Finnamic-Schuhen werde ich ein rundes Gangbild vorlegen, nicht so ein eckiges wie die Figuren der Augsburger Puppenkiste.

      Orthopädische Maßschuhe oder OP mit Sehnenverlegung und Heben der Fußspitze mit der Wade, ich bin mir sehr sicher, mit den Orthesen und qualitativ guten Schuhen die für mich optimale Lösung gefunden zu haben – der Erfolg spricht dafür.

      Ich habe den Eindruck, dass meine Berichterstattung für die / den eine / -n oder andere / -n Anlass ist, mal ganz persönlich über die eigene Hilfsmittelversorgung nachzudenken, sich bei verschiedenen Versorgern umzuschauen und zu informieren und ich wünsche mir und allen Betroffenen, dass jede / -r die für sich optimale Gehlösung findet.

      Bis demnächst, Euer

      Orthesen-Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Hallo Archi!

      Das es nur noch Schuhe nach Verschleiß gibt,ist mir wirklich neu.Ich habe natürlich schon ausprobiert die Innenschuhe in einem ganz normalen Schuh zu stecken,aber wie gesagt dann muß der Schuh zwei Nr.größer sein,das es überhaupt irgendwie funktioniert.Das heißt mein Schuh ist länger und somit bin ich laufend über meine Füße gestolpert. :2639: Ich würde lieber mit ganz normalen Schuhen laufen,als wie Sommer wie Winter die hohen Treter zu benutzen.

      Ich benötige einen hohen Schuh da mir die Sprunggelenke versteift worden sind und somit den Fuß weder hoch,runter oder seitlich bewegen kann.Die Schuhspitze ist an meinen Schuhen auch etwas angehoben und einen Abrollabsatz besitzt er ebenfalls,das wurde gemacht damit ich nicht so oft Erdkunde betreibe.Und es hilft. :1f937:

      Bis jetzt hatte ich noch keine großen Probleme mit der KK.Ich bekam was ich brauchte.Klar das die nun überall an uns zu sparen versuchen.Vor ca.drei Wochen hatte ich einen Badewannenlifter bestellt.Heute wurde er geliefert.Das Rezept dafür habe ich bei uns im Sanih. abgegeben.Gebracht wurde mir der Lifter von einer Firma aus Dortmund.

      Bin nur mal gespannt wie lange ich auf den Rolli warten muß und ob ich ihn überhaupt bekomme. :1f914:

      Gruß Laura
    • Laura schrieb:

      Ich würde lieber mit ganz normalen Schuhen laufen,als wie Sommer wie Winter die hohen Treter zu benutzen.

      Ich benötige einen hohen Schuh da mir die Sprunggelenke versteift worden sind und somit den Fuß weder hoch,runter oder seitlich bewegen kann.


      Hallo Laura,

      probiere sie doch einfach mal aus, die Dorsalex-Orthese Typ E - bitte bis Seite 11 blättern:
      teufel-orthopaedie.com/fileadm…Produkte/Orthetik2008.pdf
      oder diese
      ottobock.de/cps/rde/xchg/ob_de_de/hs.xsl/1448.html

      Die Otto-Bock-Orthesen sind sehr fest, ich hatte sie getestet; mir sind sie zu steif, aber weil Du versteifte Fußgelenke hast, könnten sie für Dich die Richtigen sein. Sie passen in Konfektionsschuhe, evtl. auch in hohe Schuhe, aber wegen der an der Wade aufgehenden Schiene sind Halbschuhe m.E. besser geeignet. Die Orthesen sind sehr leicht (geschätzte 200 g/St) und sehr schlank im Material. Ausprobieren kostet nixX und wenn's nicht klappt, verschlechterst Du Dich auch nicht!

      Na? Lust auf Test?

      Tschüüüüüs!

      Archi
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)
    • Hallo Archi!

      Danke für Deinen Tip,habe mir gerade diese Orthesen mal angesehen und bin der Meinung,es wäre mal ein Versuch oder erst ein Gespräch mit dem Orthopäden wert sowas vielleicht wirklich zu probieren.

      Mir wäre das natürlich schon lieber ich könnte einen normalen Schuh wieder anziehen,denn im Sommer mit einem hohen Schuh plus Innenschuh ist nicht gerade angenehm.Und alle Leute schaun und denken,mein Gott ist die Frau denn verrückt im Sommer bei so einer Hitze solch schwere Schuhe. :1f914: Ja das sind z.B.Sprüche die ich schon mit bekommen habe.Aber warum ich diese dicken Treter anhabe das interressiert mal wieder niemanden. :1f91d:

      Verstehe nur nicht das mein Schuhmacher nicht auf solch ein Gedanke kommt mir sowas vielleicht anzubieten.Wäre ja billiger .Die Schuhe kosten ca.1500Euro.Ich müßte natürlich sicher sein wenn es nicht mit den Orthesen klappen sollte das ich wieder auf meine alte Fußbehausung zurück kommen kann.Man weiß ja wie die KK sind. :1f44a-1f3fb:

      Montag habe ich einen Termin beim Ortho.dann werde ich ihn sofort drauf ansprechen. :1f937:

      Will das beste hoffen.

      Tschaaaau!

      Laura
    • Hallo Laura,

      dass es neue Schuhe nur noch nach Verschleiß gibt, teilte mir mal der Schuhmacher mit. Ich gehe mal davon aus, dies mit dem neuen Hilfsmittelgesetz zu tun hat. Vielleicht gibt es hier im Forum jemand, der es genauer weiß.
      Bezüglich der Schnelligkeit meines Schuhmachers, habe ich mich wohl beim Schreiben etwas in der Zeitform vertan und war zu gegenwärtig. Das Gespräch mit der KK war Anfang Dezember. Wenn man die Weihnachtszeit berücksichtigt war er aber trotzdem ganz schnell. Normal warte ich ca. 3 Monate.
      Viele Grüße
      Guenny
    • Orthesen …..

      …..haben Vorteile, aber auch Nachteile, wie z.b. Schwitzen zwischen der Befestigung an der Wade und dem Bein, insbesondere bei sommerlichen Temperaturen und hoher relativer Luftfeuchte. In den ersten Jahren des Orthesengebrauchs empfand ich den Schweiß zwischen Bein und Orthese als sehr störend; seit einigen Jahren komme ich extrem schnell im Schweiß und wenn die Hose fast auf der Haut klebt, registriere ich den Schweiß zwischen Wade und Orthese gar nicht mehr.

      Meine Orthesen: Die Halbschalen der Wadenbefestigung der ersten Orthesen waren mit weichem Leder bezogen, das sah prima aus und fühlte sich gut an; hatte sich dieses Material jedoch mit Schweiß voll gesogen, war schon das Anlegen der Schienen unangenehm, denn sie klebten sofort auf der Haut. Obendrein waren Innenverkleidung und Außenverkleidung oberhalb der Halbschale mit einer wulstigen Naht zusammengefasst, dieser Wulst verlagerte sich nach innen, drückte und scheuerte beim Gehen an der Wade und verursachte schmerzende Haut. Die Halbschalen lasse ich jetzt mit Filz auspolstern, der hält zwar nicht so lange und saugt sich ebenfalls mit Schweiß voll, ist aber ohne wulstige Naht ausgeführt, die kann sich also nicht mehr quer legen.

      Es gibt 2 Härtegrade bei den Filzen, der weiche verschleißt enorm schnell und deshalb bevorzuge ich den festen Filz. Beide Filze verschleißen durch Abrieb, dabei bilden sich kleine Filzkugeln, die beim Gehen in die Haut drücken und Schmerzen verursachen können. Diese Kügelchen kann man mit einer (Nagel-) Schere abschneiden, dann ist alles wie vorher. Sollte doch einmal die Schiene am Bein scheuern – egal weshalb, überklebe ich die gereizte Haut mit Heftpflaster, einen Streifen davon trage ich für Notfälle stets bei mir, schließlich passiert so etwas nur dann, wenn man außer Haus ist. - Gegen unangenehmen Schweißgeruch helfen Duftsprays o.ä..

      Die Filzpolster lasse ich jedes Jahr vor der „Hauptschweißsaison“ austauschen, das Schweißproblem wird so erträglich.
      Verordnung der Orthesenreparatur durch den Hausarzt, Kostenübernahme durch die KK, Rezeptgebühr war bei Reparaturen bisher nicht zu bezahlen.

      Noch ein Tipp:
      Die Klettenbandumlenkung wird mit einem Niet an der Halbschale befestigt und ist durch das Filzpolster abgedeckt. Wenn der Filz an dieser Stelle abgerieben ist, kann der Niet mit seinen scharfen Kanten die Haut reizen oder verletzen. Deshalb lasse ich den Niet vor dem Bezug der Halbschale mit dem Wadenpolster mit Gewebeklebeband überkleben.

      Und noch etwas:
      Mein Orthopädietechniker findet es gut, dass ich meine Anregungen zur Anfertigung meiner Orthesen aufschreibe und mit ihm über die verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten diskutiere. Mit dem Rezept, egal ob Neuverordnung oder Reparatur, gebe ich meine Erfahrungen schriftlich ab – als Gedächtnisstütze für den Orthopädietechniker, die Anzahl der Schwachstellen an den Schienen wurde im Laufe der Zeit immer kleiner. - Es sind immer nur Kleinigkeiten, die verbessert werden, aber es summiert sich.

      Fröhliches Laufen!

      Archi – seit 36 Jahren Orthesenträger
      Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)