Peroneusschienen / Heidelberger Winkel / Fußheber
Unter diesen Begriffen kenne ich die Gehhilfen, die ich seit 34 Jahren benutze. Sie bestehen aus einer (Schuh-) Einlage, die mit einer aufgehenden Schiene einen Winkel bildet und so den Fuß, bzw. die Fußspitze beim Gehen von unten hochdrückt. Die Einlage wird durch den Schuh unter dem Fuß gesichert, die Schiene über eine Halbschale an der Wadenrückseite befestigt. Die härtesten Belastungen müssen diese Fußheber im Bereich Ferse / Sprunggelenk aushalten.
Angefangen hat alles im Alter von 12 Jahren, Hackengang unmöglich, öfter gestolpert, dazu kamen schwache Fußgelenke.
Zunächst benutzte ich metallene Modelle, Einlage und Halbschale aus Alu, Schiene aus Federstahl, Verbindung der Einzelteile mit Nieten. Diese Dinger gingen häufig kaputt, entweder brach der Federstahl ohne Vorwarnung oder die Nietverbindungen lösten sich. Dann hieß es "einbeinig weiterhumpeln".
Zwischendurch versuchte ich es mit Kunststoffschienen, die jedoch so starr waren, dass Bewegungen im Fußgelenk nicht möglich waren - Fehlkonstruktion.
Seit ca. 20 Jahren benutze ich einteilige Kunststoffmodelle, die flexibel, sehr leicht und dabei doch stabil sind. Die Schiene auf der Wadenrückseite ist zweistrahlig von der Halbschale bis zur Einlage, in Höhe der Achillessehne kreuzen sich die Strahlen und bilden ein X. Dadurch kommt seitliche Stabilität in das Fußgelenk, die guten Federeigenschaften in der Fußachse sind nicht beeinträchtigt. Im Havariefall bricht von den 2 Strahlen zwischen X und Einlage nur einer, so dass die sichere Heimkehr nach Hause möglich ist. Der Winkel zwischen Einlage und Schiene öffnet sich innerhalb der ersten 14 Tage der Benutzung etwas, man müsste versuchen, den bei der Produktion eingestellten Winkel um ca. 3° zu verkleinern.
Mein Hausarzt verschreibt die Schienen; ein Paar kostet nach meiner Kenntnis ca. 700 €, 10 € Eigenanteil, den Rest zahlt die Krankenkasse.
Ich gehe damit fast "normal" (etwas schwerfällig), Gehgeschwindigkeit ca. 6 Kmh, Wanderungen, Spaziergänge, Stadtgänge, Autofahren, Treppenlaufen kann ich ohne Probleme erledigen. Beruflich habe ich in einem großen Klinikum zu tun, mit weiten Wegen von und zur Baustelle. Solange Gerüste etc. den Unfallverhütungsvorschriften entsprechen, habe ich damit ebenfalls keine Schwierigkeiten.
Die Wadenmuskulatur ist in den Jahren viel schwächer geworden und die Fußgelenke versteifen. Dieser nachteiligen Entwicklung versuche ich mit Gymnastik und Schwimmen zu begegnen. Trotz Schienen stolpere ich ca. 1mal jährlich über eine winzige Gehwegplattenkante oder den berühmten Ameisenknochen. Insgesamt gesehen sind die Gehhilfen eine enorme Bereicherung für mich und meinen Alltag, ich möchte auf die Schienen nicht mehr verzichten.
Viele Grüße
Archi
Unter diesen Begriffen kenne ich die Gehhilfen, die ich seit 34 Jahren benutze. Sie bestehen aus einer (Schuh-) Einlage, die mit einer aufgehenden Schiene einen Winkel bildet und so den Fuß, bzw. die Fußspitze beim Gehen von unten hochdrückt. Die Einlage wird durch den Schuh unter dem Fuß gesichert, die Schiene über eine Halbschale an der Wadenrückseite befestigt. Die härtesten Belastungen müssen diese Fußheber im Bereich Ferse / Sprunggelenk aushalten.
Angefangen hat alles im Alter von 12 Jahren, Hackengang unmöglich, öfter gestolpert, dazu kamen schwache Fußgelenke.
Zunächst benutzte ich metallene Modelle, Einlage und Halbschale aus Alu, Schiene aus Federstahl, Verbindung der Einzelteile mit Nieten. Diese Dinger gingen häufig kaputt, entweder brach der Federstahl ohne Vorwarnung oder die Nietverbindungen lösten sich. Dann hieß es "einbeinig weiterhumpeln".
Zwischendurch versuchte ich es mit Kunststoffschienen, die jedoch so starr waren, dass Bewegungen im Fußgelenk nicht möglich waren - Fehlkonstruktion.
Seit ca. 20 Jahren benutze ich einteilige Kunststoffmodelle, die flexibel, sehr leicht und dabei doch stabil sind. Die Schiene auf der Wadenrückseite ist zweistrahlig von der Halbschale bis zur Einlage, in Höhe der Achillessehne kreuzen sich die Strahlen und bilden ein X. Dadurch kommt seitliche Stabilität in das Fußgelenk, die guten Federeigenschaften in der Fußachse sind nicht beeinträchtigt. Im Havariefall bricht von den 2 Strahlen zwischen X und Einlage nur einer, so dass die sichere Heimkehr nach Hause möglich ist. Der Winkel zwischen Einlage und Schiene öffnet sich innerhalb der ersten 14 Tage der Benutzung etwas, man müsste versuchen, den bei der Produktion eingestellten Winkel um ca. 3° zu verkleinern.
Mein Hausarzt verschreibt die Schienen; ein Paar kostet nach meiner Kenntnis ca. 700 €, 10 € Eigenanteil, den Rest zahlt die Krankenkasse.
Ich gehe damit fast "normal" (etwas schwerfällig), Gehgeschwindigkeit ca. 6 Kmh, Wanderungen, Spaziergänge, Stadtgänge, Autofahren, Treppenlaufen kann ich ohne Probleme erledigen. Beruflich habe ich in einem großen Klinikum zu tun, mit weiten Wegen von und zur Baustelle. Solange Gerüste etc. den Unfallverhütungsvorschriften entsprechen, habe ich damit ebenfalls keine Schwierigkeiten.
Die Wadenmuskulatur ist in den Jahren viel schwächer geworden und die Fußgelenke versteifen. Dieser nachteiligen Entwicklung versuche ich mit Gymnastik und Schwimmen zu begegnen. Trotz Schienen stolpere ich ca. 1mal jährlich über eine winzige Gehwegplattenkante oder den berühmten Ameisenknochen. Insgesamt gesehen sind die Gehhilfen eine enorme Bereicherung für mich und meinen Alltag, ich möchte auf die Schienen nicht mehr verzichten.
Viele Grüße
Archi
Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (Eastside-Gallery, Berlin)