Welcher Antrieb?

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    • Welcher Antrieb?

      Liebe ExpertInnen,

      nach meiner Reha steht es nun fest: ich werde einen Rollstuhl für den Arbeitsplatz beantragen. Da ich auch bei der Arbeit "unterwegs" sein werde und das Gerät vielleicht hin und wieder auch privat nutzen möchte, soll es einen flexiblen Antrieb haben. Ich möchte es vor allem dann einsetzen, wenn ich keine Kraft zum Laufen mehr habe, ich mir meine Kraft für den Tag gut einteilen muss oder z. B. eine Austellung besuchen möchte. Daher denke ich, dass er notfalls auch fast wie von allein, also mit wenig Armkraft (denn die Arme sind ja dann auch müde), fahren können soll. Nach meinem derzeitigen Info-Stand kommen 2 Antriebe in Frage: Wheel Drive und Smart Drive. Wisst ihr um Vor- und Nachteile der beiden Systeme im Vergleich? Die Sani-Häuser, mit denen ich bisher Kontakt aufgenommen habe, hatten eigentlich keine Ahnung.
      Ich beantrage das Gerät über den Arbeitgeber und muss daher - glaube ich - nicht auf Hilfsmittelnummern Rücksicht nehmen. Man hat mir gesagt, dass, wenn ich 20% der Kosten selbst trage, ich den Rolli auch beliebig in der Freizeit nutzen kann. Aber zunächst geht es um den Antrieb.
      Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen :1f642: ?
      Viele Grüße von der Silbersträhne
    • Hi,

      den SmartDrive hat Sun_D seit letztem Jahr und hat hier im Forum schon darüber mit voller Begeisterung berichtet. Schau hier:

      - Smartdrive MX2

      Auf Anhieb würde ich sagen, dass der SmartDrive komfortabler ist, als der WheelDrive, weil man es einfach und ohne die Antriebsräder demontieren kann. Beim WheelDrive müssen die Antriebsräder ganz abgenommen werden, wenn man sie mal nicht benötigt oder defekt sein sollten.

      Es gibt neben diesen beiden Antrieben noch den e-motion Antrieb von Alber:
      - alber.de/produkte-rollstuhl-zu…tivrollstuhl-emotion.html


      Und den e-fix von Alber:

      - alber.de/produkte-rollstuhl-zu…er-rollstuehle/e-fix.html


      Wenn du schon mindestens 15 Jahre berufstätig bist, zahlt dein Rentenversicherungsträger den Rollstuhl und deinen Antrieb, sowie weitere Hilfsmittel die dir das Arbeiten erleichtern würden. Ebenso auch zu 100% den Umbau deines Fahrzeugs und du würdest einen Zuschuss zum Fahrzeug erhalten.


      Bei weniger als 15 Jahre Berufstätigkeit ist der Leistungsträger die Agentur für Arbeit oder das Integrationsamt.


      Wenn du deinen Antrieb und deinen Rollstuhl auch Privat nutzen möchtest, stellst du den Antrag bei deiner Krankenkasse.


      Privat kannst du ihn natürlich auch nutzen, wenn der Kostenträger die Rentenversicherung, Agentur für Arbeit oder das Integrationsamt wäre, aber offiziell muss das Hilfsmittel auf der Arbeit bleiben, jedoch wird nicht kontrolliert, ob das so eingehalten wird. :1f609:
      Liebe Grüße
      Sandra

      Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.
    • Hallo Silebrsträhne,

      ich finde es super, dass du einen Rolli beantragst. Du wirst sehen, dass das dein Leben sehr erleichert.

      Welcher Antrieb der richtige ist, kann man von außen schwer beantworten. An deiner Stelle würde ich beide Systeme im Alltag mehrere Tage auf Herz und Nieren testen. Ein Sanitätshaus MUSS dir das ermöglichen. Sollten sie etwas anderes sagen, gehe zu einem anderen Sanitätshaus.

      Meine Gedanken dazu sind folgende:
      • das WheelDrive ist ähnlich zum E-Motion von Alber. Es hat jedoch den Vorteil, dass man über den zweiten Ring auf Dauerbetrieb fährt, also ohne, dass man selbst antreiben muss. Das ist sehr vorteilhaft für längere Strecken und für Steigungen. Ich finde es optisch gelungener als den E-Motion. Der Nachteil ist der gleiche wie beim E-Motion: der Antrieb ist mit 10 - 11 kg pro Rad schwer, wenn man ihn per Hand ins Auto verladen muss. Darüber hinaus wird dir das Sanitätshaus den Sturz der Räder ausbauen. Beim Emotion kann es dir je nach Rollstuhlmodell auch passieren, dass die Räder deutlich weiter abstehen als ohne Antrieb. Wie das beim WheeDrive gelöst ist, weiß ich nicht. Ich hoffe besser. Wie das mit der Akkuleistung ´beim WheelDrive ist, weiß ich auch nicht. Angegeben ist es im Dauerbetrieb 12 km, als Unterstützung 20km - das erscheint mir wenig, den auf diese Reichweiten wirst du niemals kommen. Da ist wiederum der E-Motion unschlagbar. Den leerzufahren ist echt schwierig.

      • das SmartDrive ist von der Konzeption komplett anders. Die Räder und Greifreifen bleiben wie sie sind. es wird also auch nicht der Sturz ausgebaut und man kan die Greifreifen verwenden, mit denen man am besten klarkommt. Das SmartDrive wird hinten angeklickst und los gehts. Das Gewicht mit 6kg ist unschlagbar und den Akku bekommt man nicht an einem Tag leergefahren. Es hat jedoch den riesigen Nachteil, dass es keine Bremsunterstüzung hat. Das darf man nicht unterschätzen, denn man kommt sehr schnell an Steigungen, die man selbst nicht mehr bremsen kann. Der weitere Nachteil ist, dass man im Gedränge ständig am an- und auschalten ist, da die Fahrgeschwindigkeit ist nicht so einfach zu dosieren wie mit E-Motion oder WheelDrive. Man ist also städnig gefordert, ohne Unterstützung wieder anzufahren, was kräftemäßig schon etwas fordert.
      Ich glaube es kommt darauf an, wofür man den Antrieb benötigt und wieviel Restkraft man noch hat. Das WheelDrive und der E-Motion sind besser für alltägliche Situation wie Stadtbummel, Einkaufen - also alle Situation in denen viel Stop and Go gefordert ist. Das SmartDrive ist besser geeignet für Wanderungen und Spaziergänge. Gerade in Verbindung mit dem Freehwheel ist das hier unschlagbar.

      Für die Arbeit, halte ich jedoch das WheelDrive - oder alternativ den E-Motion - wesentlich besser geeigent. Wenn du das mit den Verladen nicht schaffst, dann kann du über das Integrationsamt einen Autoumbau beantragen. Warum du 20% dazuzahlen solltest, erschließt sich mir nicht. Ich habe das noch nie gehört. Natürlich kannst du deine vollfinanzierten Hilfsmittel für die Arbeit auch privat benutzen. Für die Beantragung ist nur wichtig, dass es speziell für die Arbeit angeschafft wird und dort benötigt und genutzt wird.

      Soweit erstmal. Du darfst mich gerne mit Fragen löchern.
      LG Sun :2600:

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    • Herzlichen Dank für eure interessanten Infos und das Angebot, weiter fragen zu dürfen!

      Den E-Motion konnte ich bereits in der Reha testen.
      Die Idee, die beiden anderen Antriebe gründlich zu testen, werde ich weiter verfolgen, denn als unbedarfte "Einsteigerin", bisher ohne Fahrpraxis, kann ich nicht wirklich entscheiden, was ich nehmen soll. Bisher hatte ich vom Sanihaus lediglich das Angebot erhalten, dass man den Vertreter der entsprechenden Firma einladen und mir Nachricht geben wolle, dass ich den Antrieb dann im Sanihaus testen könne.
      Zum längeren Testen der Antriebe müsste ich bereits einen Rollstuhl haben. Ich müsste also zunächst einen Rollstuhl beantragen, die Antriebe ausprobieren und dann den von mir favorisierten Antrieb beantragen. Das würde eine ziemliche Prozedur, da ich beim Arbeitgeber jeweils Kostenvoranschläge von 2 Sanitätshäusern für alles, was ich beantrage, vorlegen soll.
      Die Info hinsichtlich der 20%- Beteiligung habe ich von der für mich als Beamtin bei der Beantragung solcher Hilfmittel zuständigen Fürsorgestelle erhalten.
      Ich merke, man muss Zeit investieren, wenn es gut werden soll :1f609: .
      Viele Grüße von der Silbersträhne
    • Hallo Silbersträhne,

      Du brauchst zum Testen keinen eigenen Rollstuhl. Im Gegenteil. Die ganzen Systeme müssen am Rollstuhl adaptiert werden und das immer etwas aufwändig. Du bekommst zum Testen natürlich einen Leihrolli. Du solltest nur darauf achten, dass der Leihrolli für deine Grösse und Breite passt. Ich habe beim Testen darauf bestanden, dass sie mir das Smartdrive am eigenen Rolli montieren, da ich beim Leihrolli nicht bis zu den Greifreifen gekommen bin so groß war der. Dann hat das natürlich keinen Sinn.

      Edit: sag deinem Sanitätshaus gleich, dass du mehrere Tage zuhause testen möchtest. Sonst kommt Alber für 10 Minuten zum im Sanitätshaus rum fahren.
      LG Sun :2600:

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sun D! ()

    • Halo zusammen,

      inzwischen bin ich im Projekt Rollstuhl und Antriebe ein klein wenig weiter. Den WheelDrive-Antrieb habe ich im Sanihaus und dort auch outdoor ausprobieren können. Sie haben den Antrieb dort nicht vorrätig und haben meine Nachfrage dafür genutzt, dass seitens des Händlers jemand eine Vorführung für die Crew des Sani-Hauses gemacht hat. Beim Smart-Drive wird es genauso laufen. Alle 3 Sanihäuser kannten sich nicht wirklich mit diesen Antrieben aus, hatten z. T. noch die davon gehört und fingen erst einmal an, im Netz danach zu recherchieren.

      Das Fahren mit diesem Antrieb gelang sehr gut. Und, wenn man keine Power mehr in Armen/ Schultern hat, braucht es nur ein kaum merkliches Bewegen der inneren Greifräder und ab geht die Post - auch hier in 3 Geschwindigkeitsstufen. Mir hat die Flexibilität hinsichtlich der Unterstützungsmöglichkeiten sehr gefallen. Das Bremsen klappte super. Der Transport will wegen des Gewichts sicher gut überlegt sein. Ausprobieren am Arbeitsplatz oder im privaten Bereich sei nicht möglich. Dort könne ich lediglich einen Rollstuhl ohne Antrieb ausprobieren.Nächste Woche werde ich den SmartDrive ausprobieren.

      Hinsichtlich der Finanzierung habe ich nun folgende Info erhalten:
      Ich habe die Verordnung für den Arbeitsplatz. Es gebe die Variante
      a) Förderung an den Arbeitgeber. Der Rolli bleibt im Besitz des Arbeitgebers und kann, wenn ich dort nicht mehr arbeiten sollte, theoretisch an jemand anderen gegeben werden. Er darf nur am Arbeitsplatz benutzt werden. Ich muss das unterschreiben. Selbst der Weg von der Garage daheim zum Haus dürfe dann nicht damit zurückgelegt werden.
      b) Förderung an mich: wiederum 2 Möglichkeiten:
      1. Der Rolli ist meiner und würde auch mit mir zu einerm anderen Arbeitgeber wechseln können. Der Rolli darf aber nur wie in Variation a) benutzt werden.
      2. Ich zahle 20% der Kosten und darf den Rolli auch privat nutzen, muss aber auch Wartung/ Reparaturen zu 20% tragen.

      Da ich in meinem Job allerdings Außentermine habe - die Schule hat eigene Außenstellen und verschiedene externe Kooperationspartner - und auch zur Unterrichtsvorbereitung muss ich wegen zu besorgender Materialien verschiedenste Orte aufsuchen. Insofern ist die Aussage "muss am Arbeitsplatz verbleiben" nicht räumlich fest verortet - denke ich. Die Sachbearbeiterin Klärungsbedarf signalisiert, da man so einen Fall noch nicht gehabt habe.

      Es bleibt spannend - und braucht Zeit ... Vielleicht kann mir jemand von euch die gesetzlichen Grundlagen für die o. g. "Variationen" nennen?
      Es grüßt die Silbersträhne
    • Hallo Silbersträhne,

      Super dass du schon mal das wheeldrive testen konntest. Bin mal gespannt, was du zum Smartdrive sagst.

      Wer ist denn der Kostenträger für den Rollstuhl mit Antrieb? Ich habe von diesen Regelungen noch nie gehört und würde mich mal schlau machen, ob es eine gesetzliche Regelung dafür gibt.
      LG Sun :2600:

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    • In meinen Augen schließt "Arbeitsplatz" alles ein, was mit der Erledigung der Arbeitnehmerpflichten, also der Erfüllung des Jobs zu tun hat. Sprich: Wenn Du Außentermine hast, darfst Du deine Arbeitsplatzausstattung, in dem Fall den Rolli+Antrieb auch dafür nutzen.
      Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu....
    • Wie soll das denn in der Praxis aussehen, wenn man den Rollstuhl nicht von Garage ins Haus nutzen dürfte? Ich könnte z.B. nicht selbständig in eine anderen Rollstuhl wechseln. Sollte ich dann im Auto übernachten? Der Arbeitsweg fängt juritisch gesehen an der Haustür an. Also ist die Aussage, dass der Rolli nicht zwischen Garage und Haustür genutzt werden darf schon mal Unsinn.

      Die Förderung an den Arbeitgeber kommt mir auch komisch vor. Mein Arbeitgeber würde sich bedanken, wenn er einen Hilfsmittelpool verwalten sollte. Ausserdem sind Rollstühle Massanfertigungen, die Wahrscheinlichkeit, dass meiner für jemand anderes passt ist sehr gering. Auch die 20% Regelung der Eigenbeteiligung konnte ich nirgends finden. Ich würde mal nachfragen, auf welcher rechtlichen Grundlage sie diese erheben wollen. Das hört sich für mich alles nach Förderung eines Arbeitsmittel wie höhenverstellbaren Schreibtisches oder eines besonderen Schreibtischstuhls an, aber nicht nach Förderung eines behinderungdbedingten Hilfsmittels.

      Mich würde echt interessieren über welchen Kostenträger wir hier reden, dann könnte man die Durchführungsverordnung suchen.
      LG Sun :2600:

      Niemals aufgeben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Sun D! ()

    • Silbersträhne schrieb:

      Hinsichtlich der Finanzierung habe ich nun folgende Info erhalten:
      Ich habe die Verordnung für den Arbeitsplatz. Es gebe die Variante
      a) Förderung an den Arbeitgeber. Der Rolli bleibt im Besitz des Arbeitgebers und kann, wenn ich dort nicht mehr arbeiten sollte, theoretisch an jemand anderen gegeben werden. Er darf nur am Arbeitsplatz benutzt werden. Ich muss das unterschreiben. Selbst der Weg von der Garage daheim zum Haus dürfe dann nicht damit zurückgelegt werden.
      b) Förderung an mich: wiederum 2 Möglichkeiten:
      1. Der Rolli ist meiner und würde auch mit mir zu einerm anderen Arbeitgeber wechseln können. Der Rolli darf aber nur wie in Variation a) benutzt werden.
      2. Ich zahle 20% der Kosten und darf den Rolli auch privat nutzen, muss aber auch Wartung/ Reparaturen zu 20% tragen.
      Wer hat das denn erzählt? Wer ist der Kostenträger?
      Liebe Grüße
      Sandra

      Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.
    • Bin wieder einen kleinen Info-Schritt weiter:

      Den SmartDrive habe ich inzwischen im Sanihaus und außen herum auch ausprobiert und zwar den MX2+, was wohl die neueste Version ist. Es ist einfach klasse, dass der ganz von allein fahren kann - man muss nur noch über die Greifreifen lenken.Für mich sind das geringe Gewicht, das unkomplizierte An- und Abmontieren und die Flexibilität sowohl des Antriebs selbst als auch seiner Handhabung nun zum Argument geworden, diesen Antrieb zu beantragen. Und kleiner modischer Hinweis: Das Armband kann man inzwischen nach eigenem Gusto wählen, da das Schaltelement nur noch aufgeschoben wird. Die Steuerung kann man wahlweise manuell und über eine App flexibel auf die eigenen Bedürfnisse einstellen.
      Hinsichtlich des Bremsens noch eine Frage an euch ExpertInnen:
      Es gibt keine Bremskraftverstärkung. Mir wurde erläutert, dass gummierte Greifreifen zwar griffiger seien, sich beim längeren Bremsen aber auch stark erwärmen würden, was eher für metallene Greifreifen sprechen würde - die weniger griffig seien. Benutzt ihr dann Handschuhe - welche Errfahrungen habt ihr mit der Wärmeentwicklung beim Bremsen?

      Neues zur Finanzierung:
      Da ich als Beamtin den Rolli für den Arbeitsplatz beantragen möchte, sind weder die Renten- noch die Krankenversicherung die Kostenträger, sondern die Örtliche Fürsorgestelle. Die erhält das Geld aus der Ausgleichsabgabe. Von der Fürsorgestelle habe ich nun erfahren, dass die 20% Eigenanteil-Regelung ( wenn man eine private Nutzung nicht ausschließt) in einer internen Durchführungsverordnung festgelegt ist, die mir nicht zugänglich gemacht werden kann. Völlig anders sei das, wenn Rentenversicherung oder Krankenversicherung die Träger wären.

      Dank an euch fürs begleitende Mitdenken und hilfreiche Kommentare!
      Die Silbersträhne
    • Hallo Silbersträhne,

      das freut mich, dass du vom SmartDrive genauso begeistert bist wie ich. Ein bissle neidisch bin ich ja dann auf das neuestes Modell - aber nur ein kleines bisschen :1f618:

      Viele schwören auf gummierte Greifreifen, aber ich komme mit denen nicht wirlich zurecht. Zum Antreiben und im Winter sind sie wirklich gut, aber damit Bremsen ist richtig Mist. Mir sind sie viel zu dick, d.h. ich kann die Hand nicht richtig schließen und bekomme so keine Kraft mit den Fingern auf die Greifreifen. Und wenn doch, dann bekomme ich Brandblasen. Im Sommer ist das richtig übel. Man kann mit denen nur über Reibung von Handschuhen bremsen - das reicht aber nicht für steilere Berge. Ob die für dich geeignet sind, musst du ausprobieren - vielleicht hat dein Sanihaus ja einen Rolli mit solchen Greifreifen.

      Am schlimmsten sind eloxierte Alugreifreifen - da rutschen die Finger durch - das ist auch nichts. Edelstahlgreifreifen sind griffig, aber schwer. Ich finde lackierte Greifreifen unschlagbar. Die sind aus Alu und daher nicht so schwer wie die Stahlgreifreifen und der Lack ist super griffig. Dein Sanitätshaus wird sagen, dass der Lack splittern kann. Ja kann er, aber das Problem wird völlig übertrieben. Ich habe an einigen Stellen richtige Schmarren drin und trotzdem schlitzt es mir die Finger bergab nicht auf. Wenn sie mir zu abgewetzt sind, dann lass ich sie halt tauschen. Nix ist für die Ewigkeit und das wichtigste ist, dass man damit gut zurecht kommt.

      An deiner Stelle würde ich lackierte Alugreifreifen (oder Edelstahlgreifreifen) nehmen und mir für ein paar Euronen gummierte Überzüge kaufen. Wenn du damit besser klarkommt als ohne, dann lässt du halt die Überzüge drauf und wenn nicht, dann machst du sie einfach ab.

      Eine Fürsorgestelle kenne ich zwar nicht, aber ich glaube, das ist sowas wie das Integrationsamt hier. Die machen was sie wollen und wenn man nicht gegen die klagen will, dann würde ich in den sauren Apfel beißen und die 20% selbst bezahlen. Aber niemals eine Förderung an den Arbeitgeber nehmen oder mich darauf festnageln lassen, dass ich den Rolli nur für die Arbeit benutze (es sei denn man hat die Ruhe, es zu ignorieren).

      Ich wünsche dir weiterhin gutes Gelingen.
      LG Sun :2600:

      Niemals aufgeben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Sun D! ()

    • Zu den Antrieben kann ich nichts sagen, aber beim Thema Greifreifen bin ich einer Meinung mit Sun: ich schwöre auch auf lackierte Greifreifen.
      Allerdings ist das Absplittern schon ein Problem... Die Optik ist mittlerweile wirklich schlimm, ich bin froh, dass ich sie nicht sehe, wenn ich drinnen sitze, und weh getan hab ich mir auch schon... Meine Rollis sind allerdings schon fast 12 Jahre alt und wurden/werden sehr strapaziert.
      Ich habe einmal im Sanihaus angefragt, aber die Kasse zahlt angeblich keine Neulackierung, auf die Idee, die ganzen Reifen zu tauschen, bin ich gar nicht gekommen, aber das wird wohl auch nicht billiger sein... Das einzige, was sie mir angeboten und auch gemacht haben, war, die scharfen Kanten abzuschleifen, somit fällt die Verletzungsgefahr weg, die Optik ist natürlich genauso schlimm wie vorher.
      Trotzdem würde ich wohl bei einem neuen Rolli wieder lackierte Greifreifen nehmen.

      LG, Irene
      Take it ISI...
    • Alternativ könnte man die Greifreifen demontieren und in einer Lackierei neu lackieren lassen. Teuer ist das nicht und man hätte sogar die freie Farbwahl :1f609:

      Von der Firma Hoku gibt es übrigens Greifreifen aus Holz. Sieht außergewöhnlich aus, gibt keine kalten Finger, dank Eichenholz keine Splitter, und geringes Gewicht. Zusätzlich gibt es 2 Größen, einmal normal rund, und einmal oval mit Mulde. In der zweiten Variante gibt es noch mehr Haftung und Halt für die Hände, ohne das der Rolli breiter wird.
      Billig sind die Greifreifen leider nicht, im 2er-Set kosten die Greifreifen aus Holz ca. 290€.

      Dann gibt es noch sehr Alu Greifreifen in 2 Formausführungen für besseren Halt mit einer speziellen Anti-Rutsch-Beschichtung, nennen sich CarboLife Tetra-Grip. Setpreis allerdings um die 400€, sollen aber besonders Kraft- und Gelenkschonend sein.

      Normale, pulverbeschichtete Greifreifen kosten pro Stück übrigens "nur" 30€/Stück, falls sich die Krankenkasse also quer stellen sollte, ist das ein überschaubarer Betrag, den man auch selbst stemmen kann. Die Montage kann man auch selber machen, wenn man nicht gerade 2 linke Hände hat der jemanden kennt der das machen könnte.
      Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu....