Jetzt gibt´s was auf die Ohren....

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    • ja, sehr gut :1f44d-1f3fb:

      Ich habe seit 15 Jahren Hörgeräte und die Klangeigenschaften von Hersteller zu Hersteller sind für mich wichtig. Ich habe jetzt ein System getestet, mit dem ich garnicht zurecht kam: Alles war einfach nur laut und verstehen konnte ich niemanden. Die Hörgeräte sind sicherlich für wen anderen sehr gut. Es hängt eben davon ab, welche Frequenzen "nicht mehr funktionieren". D.h. teuer muss nicht gut sein und das richtige für Dich sein: Ich bin damals mit analogen Hörgeräten gestartet. Damals absolut O.K. Wenn ich sie heute anlege, helfen sie mir garnicht, weil sie meine Frequenzeinschränkung nicht mehr schaffen.

      Die meisten heutigen "Kassengeräte" - also ohne Zuzahlung - sind sehr leistungsfähig und können daher sehr gut genutzt werden (außer, man ist in den sog. WHO 4 - Bereich angekommen, dann kann es sehr schwierig werden :1f600: ).

      Wichtig ist es, dass sich der Akustiker und auch Du euch viel Zeit nehmt. Das gilt auch für das Probetragen: Manch Geräte, die sich "schlimm" anhören, sind ggf. nach einer oder zwei Wochen absolut top. Man muss sich auf jeden Fall Zeit nehmen, sich an das Tragen zu gewöhnen, aber auch an den Klang. Dann wird alles gut :1f44d-1f3fb:
      Alles eine Frage der Perspektive: Jeder Puma sieht ein Fahrrad als Hilfsmittel für Menschen an.
    • So, jetzt geht es mal wieder um´s Geld.....

      Ich habe diverse Hörgeräte durch probiert, nahezu alle bis auf zwei Modelle, bringen nichts: Eine Spracherkennung ist nicht, oder fast nicht möglich.
      Leider sind die zwei Modelle, die helfen, keine Kassengeräte. Dabei ist das leistungsfähigste (also das, bei dem ich am besten die Sprache verstehe) sogar billiger, als das Andere, das ich in die engere Wahl gezogen habe. Das ist natürlich ziemlich ärgerlich: Da kann man nun kaum noch hören, und die Geräte, die helfen, sind teuer. Aber immer noch billiger, als ein Cochlea-Implantat (nämlich nur ein Bruchteil davon). Mal sehn, wie sich die Kasse positioniert.......
      Alles eine Frage der Perspektive: Jeder Puma sieht ein Fahrrad als Hilfsmittel für Menschen an.
    • Hallo,

      so, das Thema ist erstmal durch und die Geräte bezahlt.

      Das war ein ziemlicher Kampf, aber jetzt habe ich erstmal für die nächsten 6 Jahre Ruhe. Vorausgesetzt, das Gehör wird nicht schlechter......

      Eine Idee im Nachhinein, ist eine Abrechnung über den RV-Träger. Aber ob das wirklich einfacher gewesen wäre?
      Keine Ahnung. Ich bin diesen Schritt von 10 Jahren gegangen und das war auch nicht einfacher. Schlussendlich sträubte sich der RV-Träger, weil ich die Geräte ja auch privat nutzen würde und damit die Kostenübernahmepflicht der RV entfallen würde. Ob das heute noch so ist? Keine Ahnung......
      Alles eine Frage der Perspektive: Jeder Puma sieht ein Fahrrad als Hilfsmittel für Menschen an.
    • Olaf! schrieb:

      Schlussendlich sträubte sich der RV-Träger, weil ich die Geräte ja auch privat nutzen würde und damit die Kostenübernahmepflicht der RV entfallen würde.
      Merkwürdige Begründung ist das, denn dann dürfte man das umgebaute Auto, wenn der Kostenträger die RV ist, auch nicht privat benutzen.

      Ziemlich unlogisch für mich... aber wieder typisch für Kostenträger.
      Liebe Grüße
      Sandra

      Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.
    • Huhu,

      naja, die RV ist nur für die berufsbedingten Mehrkosten zuständig, was bei Hörgeräten sehr schwierig ist nachzuweisen.
      Auch gab es vor wenigen Jahren (ich glaub 2013) ein Bundesgerichtsurteil, was eben besagte, dass die Krankenkassen die Kostenträger von Hörgeräten sei, nicht die Agentur für Arbeit oder die RV.

      Ebenso wie ein Rollstuhl von der Kasse bezahlt werden muss, ist die Grundausstattung mit Hörgeräten durch die Krankenkasse zu erfolgen. Nur dann, wenn es ganz spezielle Hörgeräte sein müssen und die Sonderausführung rein beruflich begründet ist, zahlt ggf die RV oder die AfA im Rahmen einer Arbeitsplatzausstattung. Ansonsten ist Hören ein Grundbedürfnis und die Kasse muss Sorge tragen, dass dieses Bedürfnis mit entsprechenden Hilfsmitteln befriedigt wird. Durch entsprechende Verträge mit der Akustikerinnung haben sich die Akustiker vertraglich verpflichtet, einen Hörverlust zum Festbetrag auszugleichen.
      Kann dieses nicht durch so genannte Kassenmodelle erreicht werden, so muss eigentlich der Akustiker die notwendigen Gerätw zum Festbetrag abgeben oder der Patient sich die Kosten oberhalb des Festbetrags als Einzelfallentscheid von der Kasse holen.

      Grüße,
      Miriam

      PS: Bei behinderungsbedingten Autoumbauten sieht es ja anders aus... die bekommt man nur dann, wenn man ansonsten nicht zur Arbeit kommt. Arbeitet man nicht und nutzt ein Auto nur zu privaten Zwecken, so hat man keinen Anspruch auf diese Leistung. Wenn also berufsbedingt teurere Hörgeräte nötig sind und für den privaten Alltag Kassengeräte genügen, dann kann die RV entsprechend das bezuschussen. Das ist bei Olaf jedoch nicht gegeben... er benötigt die teuren Geräte generell, nicht nur für den Job!
    • muggel schrieb:

      Nur dann, wenn es ganz spezielle Hörgeräte sein müssen und die Sonderausführung rein beruflich begründet ist, zahlt ggf die RV oder die AfA im Rahmen einer Arbeitsplatzausstattung.
      So habe ich ihn aber verstanden, denn diese speziellen Hörgeräte benötigt er für seine Arbeit um dort mit der erhöhte Geräuschkulisse besser klarzukommen.
      Liebe Grüße
      Sandra

      Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.
    • Hallo,

      dabei gibt es ein Problem.
      Wenn alles logisch sein soll, müsst es wie folgt sein:
      Ein Paar Hörgeräte für den Alltag (Behindertenausgleich, vgl. Urteile hierzu aus 2009 etc.). Ich höre nämlich nix, ohne diese Geräte: Kein Arztgespräch, keine Rezeptbestellung, keine Einkaufen an der Käsetheke im Supermarkt, nix.

      Ein Paar Hörgeräte für die Arbeit, weil ich dort auch nix hören würde.

      Damit würde jeder Kostenträge mit 3.000 € bis 5.000 € belastet.

      Ja, es gibt Verträge, wie Miriam es schreibt. Aber welcher Akustiker will schon 1.500 bis 3.500 € in den Sand setzen?
      Genau das Problem hatte ich:

      Ich bin bei verschiedenen Akustikern gewesen. Die haben dann schnell gecheckt, ob ich die Kosten selbst trage, oder den Weg über Kostenträger in Erwägung ziehe.

      Sobald nur der Ansatz zu erkennen war, dass ich ggf. an die Kasse oder den RV gehe, standen plötzlich keine Geräte mehr zur Verfügung und man konnte mir leider nicht helfen. Alternativ wäre dann den Schädel aufbohren - und zwar beide Seiten - und Cochlea-Implantate setzen.

      Nichts für ungut, aber das hat was von vertraglich geregelter Verstümmelung.

      Ich bin auch in Schwerhörigenforen unterwegs: Es gibt dort nahezu keinen, der die Gerätemehrkosten nicht selbst tragen muss, weil es anders nicht geht.

      Ich hatte unglaubliches Glück und das passiert nur einmal. Ich hoffe daher, dass sich die Gesetzeslage bzw. Verträge bis zum nächstenmal positiv geändert haben.
      Alles eine Frage der Perspektive: Jeder Puma sieht ein Fahrrad als Hilfsmittel für Menschen an.
    • Huhu,

      nach Vertägen müssen alle Hörgeräte heute eine Störgeräuschunterdrückung haben... daher sind es in dem Sinne keine speziellen Hörgeräte.
      Spezielle Hörgeräte sind zB welche, die für Lärmschutzberufe zertifiziert sind etc.
      Aber auch diese von der RV (anteilig) zu bekommen, ist wahnsinnig schwer.

      Das sollte jetzt auch kein Vorwurf an dich, Olaf, sein. Das ganze Procedere ist unheimlich zermürbend und die Akustiker ziehen sich meiner Mainung nach auch aus der Verantwortung, denn SIE haben ja die Verträge mit den Kassen geschlossen und sich damit bereit erklärt, alle Patienten ohne Zusatzkostennfür diesen versorgen zu können.

      Trotz Angebung der sogenannten Festbeträge existiert meiner Meinung nach weiterhin eine Versorgungslücke.
      Um seine Ansprüche geltend machen zu können (und in dem Fall ggü der Krankenkasse!), muss man leider den steinigen, langen Weg vor Gericht antreten.

      Grüße,
      Miriam
    • Hallo Miriam,

      absolut, genau so ist es.

      Leider geht die Diskussion auch vor allem um das Thema Störgeräuschfilter. Das alleine ist aber nicht immer der springende Punkt.

      Es ist genau so, wie Du schreibst:
      Die meisten Geräte reichen absolut aus und sind entsprechend gut ausgestattet.

      Mein Problem ist, dass ich einige Frequenzen fast normal höre, andere überhaupt nicht mehr und wieder andere zu leise.
      Jeder Hörgerätehersteller hat einen bestimmten Charakter in seiner Technik - ein bestimmtes Klangbild - das die Töne von den Mikros aufnimmt und an die Lautsprecher weiter gibt. Es kann also sein, dass bei gleicher Einstellung der Geräte, einige Geräte für den betroffenen Menschen den Ton überhaupt nicht wieder geben, andere Geräte schon.

      Damit habe ich beim testen schon verschiedene Hersteller ausgeschlossen, weil sie für mich schlichtweg nichts brachten.
      Für andere kann das genau umgekehrt sein, die mit diesen Geräten wunderbar hören und mit denen, die ich letztendlich ausgesucht hatte, nicht.

      Dann gibt es noch Unterschiede innerhalb der Hersteller, von Modell zu Modell.
      Damit meine ich nicht die technischen Mehrausstattungen, sondern z.B. die Anzahl der Frequenzen, die übertragen werden.
      Bein meinem jetzigen Geräten haben ich eine Frequenz weniger, als das nächst "teurere" Gerät. Kann damit aber besser hören.
      Wir vermuten, dass die eine Frequenz mehr, genau den Bereich Überstrahlt, der für mich wichtig ist, um hören zu können.

      Und bei alle dem geht es mir nur um die Sprache:
      Viele Geräusche kann ich nicht mehr hören. Die sind einfach weg, oder die Geräte geben das nicht her. Das ist so und lässt sich nicht ausgleichen. Wichtig ist für mich, dass ich meine Mitmenschen verstehen kann. Hierzu habe ich zum Glück noch drei Programme, die ich je nach Hörsituation und Hörumgebung auswählen kann (Richtmikrofon, etc.). Auch das hilft nicht immer, aber zu 90% ist das O.K.

      Ein Allheilmittel sind Cochlea-Implantate nämlich nicht.
      Für Leute, die absolut taub sind, oder fast taub sind, ist das natürlich die einzige Alternative. Da ist aber bei 24 Kanälen Schluss. Mehr gibt diese Technik nicht her (auch wenn es gigantisch ist, dass das überhaupt so funktioniert!). Und außerdem ist dieser Eingriff final. Da gibt es kein Zurück mehr. Und da ich einige Frequenzen eben doch noch relativ normal höre, wären die dann zum Teil einfach für immer weg. An diesem Gedanken habe ich gerade keine Freude.....

      Ja, es ist genau so wie Du schreibt, Miriam. Auf dem Papier scheint alles geregelt zu sein. Sieht der Gesetzgeber und / oder die entsprechenden Ausschüsse nach Jahren ein, dass irgendwo eine Lücke ist, dann wird diese Lücke mit einer anderen Lücke gefüllt. Lücken sind dann aber immer noch da und jeder verliert den Überblick.

      Ich bin mal gespannt, wie lange dieser Vertrag Bestand hat. Ich frage mich ernsthaft, in wiefern dieser Vertrag mit dem "Abgabezwang" überhaupt rechtmäßig ist, weil die, die eigentlich versorgt werden sollen, nun komplett hinten herunter fallen, weil jeder Akustiker versucht, diese Menschen los zu werden. Was dann bleibt, sind bei den Betroffenen leere Taschen, oder die werden einfach nicht versorgt.

      Ohne diese Geräte, würde ich mich nicht mehr mit anderen Menschen unterhalten können. Ohne diese Geräte, würde ich den Job verlieren. Da nützt auch kein Prozess, der sich über lange Zeit hinweg zieht. In der Not habe ich eine andere Lösung gefunden (bzw. hat sich ergeben). Eigentlich sit das nicht richtig, weil ich damit auch eine Lücke mit einer anderen Stopfe. Aber was soll ich tun.....?
      Alles eine Frage der Perspektive: Jeder Puma sieht ein Fahrrad als Hilfsmittel für Menschen an.